SPD fordert Umsetzung der neuen Kita-Verordnung im gesamten Kreis für September

Die SPD im Hochtaunuskreis fordert Landrat Ulrich Krebs auf, sich dafür einzusetzen, dass die Neuregelung der Mindestvoraussetzungen in den Kindertagesstätten bereits zum September 2009 in allen Städten und Gemeinden des Kreises erfüllt wird.

In der letzten Woche hat die hessische Landesregierung die vor der Landtagswahl großspurig versprochene Verbesserung bei der Personalbemessung in den Kindertagesstätten um drei Jahre verschoben. Die Kindergärten der Kommunen und privaten Träger haben statt September 2009 nun bis 2012 Zeit, die Zahl der Betreuerinnen und Betreuer zu erhöhen und die Gruppen zu verkleinern. Dass die Umsetzung dieser Kita-Verbesserungen in vielen hessischen Kommunen nicht mehr in diesem Jahr komme, bedauern die Sozialdemokraten sehr. Es liege nicht an den Kommunen, sondern daran, dass die Neuregelung von der CDU-Landesregierung unzureichend und schlecht vorbereitet war, erläutert die Kreistagsabgeordnete Gaby Klempert.

Die Sozialdemokraten halten eine intensivere Betreuung von Kindern im Vorschulalter durch Aufstockung des Personals für dringend erforderlich, um die Bildungschancen der Kinder in allen Kommunen, insbesondere dort, wo besonders viele Kinder ausländischer Herkunft leben, endlich voranzubringen. Erfreulich sei, dass die Landesregierung zugesagt habe, allen Trägern die Mehrkosten für die verbesserten Personalstandards zu erstatten und dadurch nun auch der Streit zwischen Land und Kommunen wegen der hohen Zusatzkosten beigelegt sei.

Dass die neue Verordnung bereits jetzt in vielen Städten und Gemeinden im Hochtaunuskreis sogar ohne Neueinstellungen erfüllt werde und es keine personellen Engpässe gebe, wie vom Kreis behauptet, werde von der SPD-Kreistagsfraktion bezweifelt. Entgegen der jüngsten Bedarfsermittlungen von Landrat Ulrich Krebs, werde der Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern mittel- und langfristig nicht nur aufgrund der Reform, sondern auch aufgrund des Ausbaus der Betreuung für unter Dreijährige steigen. Deshalb müsse die Ausbildung von gutem und dann auch besser bezahltem Erziehungspersonal oberste Priorität haben, schließlich dauere eine solche Ausbildung fünf Jahre.

„Es bleibt zu hoffen“, meint die SPD-Landtagsabgeordnete Petra Fuhrmann, „dass die Berechnungen von Landrat Krebs über den angeblich kaum veränderten Personalbedarf im Erziehungsbereich nicht Ursache für den Rückzieher aus Wiesbaden waren.“