Halb fiel er hin, halb wurde er gedrängt

Matthias Bergmeier

Was bei Koch erklärtermaßen der Drang in die Wirtschaft war, ist für Haibach das Interesse an einer Tätigkeit "im entwicklungspolitischen Bereich". Ein Mandatsverzicht ohne die plausible Begründung einer persönlichen Not, habe doch immer auch den fahlen Beigeschmack, der "Lockruf des Goldes" sei letztendlich ausschlaggebender als der Wählerauftrag. Das ist schlechter Stil gegenüber den Wählerinnen und Wählern und befördere eher weiteren Politikerverdruss der Wähler als Verständnis für den offenkundigen Politikverdruss des Gewählten, so der Hochtaunus-SPD-Chef. Könnte es sein, mutmaßt Bergmeier, dass Haibach hier unterwürfig sogleich demjenigen vollständig Platz macht, dem er früher den Aktenkoffer getragen hat und dem er das Ticket in den Bundestag auf der CDU-Liste zu verdanken hatte?
Verständnis kann Matthias Bergmeier nur insoweit aufbringen, dass es inzwischen ja für jeden Abgeordneten der Regierungskoalition immer peinlicher geworden ist, die Mitschuld an den schlechten Regierungsleistungen tragen zu müssen. "Wir werden weiter dafür arbeiten, dass die Anliegen des Hochtaunus-Wahlkreises bei der nächsten Bundestagswahl wieder mit sozialdemokratischer Stimme eingebracht werden können".