
Deshalb hatte die SPD-Kreistagsfraktion schon vor Jahresfrist sich mit einem Antrag für die Erhaltung des Usinger Amtsgericht im Kreistag eingesetzt. Leider wurde dieser einstimmig angenommene – Antrag von den Repräsentanten in Kreis und Land nicht hinreichend unterstützt, erläuterte Gönsch. Den Kreistags und Landtagsabgeordneten von CDU, Holger Bellino, und FDP, Dr. Frank Blechschmidt, warf er mangelnde Unterstützung für das Usinger Land vor. Für die Bevölkerung im Hintertaunus hätte diese Schließung gravierende Nachteile zur Folge. Jeder Bürger habe einen sog. Justizgewährungsanspruch, wozu auch kurze Wege gehörten, so Gönsch weiter. Völlig inakzeptabel aber ist es, wenn für den Fall weiterer Proteste unverhohlen mit Folgen für das Usinger Land gedroht werde. Gönsch spielte damit auf Äußerungen Bellinos bei der Podiumsdiskussion mit Landtagsabgeordneten in Usingen an.
Die Vonder Hand-in-den-Mund-Politik der Landesregierung mache Schilda alle Ehre. Schließlich wurden noch vor wenigen Jahren rund 2 Millionen in das historische Gebäude investiert. Außerdem seien die eingeplanten Einsparungen höchstens virtuell, da sich alle Ortskundigen darin einig seien, dass die Gebäude in absehbarer nicht verwertbar seien und die Ausgaben nur vom Justizhaushalt in den des Finanzministers verlagert würden. Spontan konnte die SPD vor Ort inzwischen über 1.300 Unterschriften gegen die Schließung sammeln. Aus Protest gegen die Schließung hat sich eine Interessenvertretung gebildet, der inzwischen über 6.000 Unterschriften vorliegen. Manfred Gönsch versprach sich weiter für den Erhalt des Gerichts einzusetzen, will die Hoffnung nicht aufgeben und meinte abschließend, er könne sich kaum vorstellen, dass CDU und FDP lange Zeit leer stehende und verfallende Gebäude besonders prickelnd finden.