
Von Norden, Süden und Westen marschierten die Demonstranten singend und skandierend mit Fahnen, Bannern und Schildern auf die Ortsmitte von Biblis zu. Dort war die Staße vor der Ortskirche in eine Aktionsmeile umfunktionert worden. Eine Bühne für Kundgebungen und Bands sowie verschiedene Stände mit Informationsmaterialien und Verpflegung versorgten die Teilnehmer mit allem Notwendigen. Hinter der Kirche befand sich ein Gräberfeld auf dem die Demonstanten mitgebrachte Kreuze aufstellten und auf dem zum Abschluss der Veranstaltung ein Gedenken der Tschernobyl- und Fukushima- Opfer stattfand. Die radioaktive Wolke von Tschernobyl verstrahlte damals weite Landstriche Europas und forderte unmzählige Strahlenopfer und Krebskranke vor Ort. Ein Schicksal das auch durch Biblis A und B zwischen Frankfurt, Mannheim, Kaiserslautern und Würzburg droht. Nur 20 Monate nach Tschernobyl, im Dezember 1987, schrammte das AKW Biblis nur mit Glück an einer Katastrophe vorbei. Trotzdem behauptet die hessische Umweltministerin Lucia Puttrich "Biblis ist sicher". Damit widerspricht sie allen unabhängigen Expertenmeinungen über das älteste bundesdeutsche Atomkraftwerk. Sicherheitsauflagen, die seit 19 Jahren nicht erfüllt werden und über 800 Störfälle zeigen die Gefährlichkeit von Biblis. Deshalb bekräftigten die Demonstranten mit ihrem Sternmarsch auf Biblis die Forderung nach der Abschaltung aller Atomkraftwerke.