
Das Unterbezirksbüro der SPD in Bad Homburg hatte die Reise organisiert. Unterstützt wurden Beate Rausch Bremser und Jana Schnierle auch von Philipp Schneider, dem Mitarbeiter von Udo Bullmann in Frankfurt. Bei optimalen Reisebedingungen führ der Bus in Bad Homburg los. Schon am Nachmittag standen die Teilnehmer vor dem eindrucksvollen Gebäude des Europäischen Parlaments in Straßburg. Unter großen Sicherheitsmaßnahmen gelangte die Gruppe in die Lobby des Parlaments und wurde dort vom Gastgeber Dr. Udo Bullman herzlich begrüßt. Er nahm sich ausgiebig Zeit für ihre vielen Fragen, die oft die aktuellen Themen Eurokrise und Griechenland betrafen. So wollte der Genosse Jürgen Galinski von Udo Bullmann wissen, ob die SPD ein Problem darin sieht, dass der Mindestlohn in Griechenland um 22% gekürzt und 150.000 Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst gestrichen werden sollen. Udo Bullmann erklärte, dass die Pasok-Regierung schon vor Jahren auf ernsthafte Probleme mit den Staatsfinanzen hinwies aber die EU-Staaten diesen Hinweis damals leider nicht ernst genommen haben. So wurde es versäumt, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Die aktuellen gewaltigen Sparmaßnahmen lähmen die griechische Wirtschaft. Die Wirtschaftskraft ist um 15% gesunken und die Jugendarbeitslosigkeit auf 50% empor geschnellt. Jeder Tag an dem die EU-Staaten die Zahlung weiterer Gelder für Griechenland blockieren bringt den Staatsbankrott näher. Eigentlich müsste die EU mit Griechenland das machen, was der Marshallplan der Amerikaner nach dem 2ten Weltkrieg für Deutschland vorsah.
Ein weiteres schwieriges Thema brachte Reinhard Wicher, Genosse aus Steinbach, mit der Frage, wie Udo Bullmann denn die EU-Erweiterung nach den Erfahrungen mit Griechenland nun einschätzt zur Sprache. Dieser erinnerte an die Entwicklung Polens. Ein ursprünglich als bedenklich geltender EU-Kandidat hat sich inzwischen sehr gut entwickelt, verfügt über bestens ausgebildete und motivierte Bürger, die das Land voranbringen wollen. Mit der Aufnahme scheinbar bedenklicher Kandidaten erhält die EU auch immer eine Chance die politische Stabilität und die Demokratisierung in Europa voranzutreiben. Voraussetzung ist natürlich, dass demokratische Grundsätze auch umgesetzt werden und funktionieren. Die EU muss zum Erfolg geführt werden, eine zweite Chance gibt es nicht, so Udo Bullmann.
Nach der angeregten Diskussion mit Udo Bullmann lauschten die Teilnehmer noch den Ausführungen einer Mitarbeiterin zur Arbeit des EU-Parlamentes und verfolgten im großen Besucherrund des Plenarsaals eine Debatte über Menschenrechte, an der sich Redner aus vielen europäischen Ländern beteiligten. Zufrieden und mit vielen interessanten Eindrücken und Anregungen bereichert fuhr die Gruppe am nächsten Tag zurück in den Taunus.