
HOCHTAUNUS. Ein so wichtiges kreispolitisches Thema wie die Entwicklung unserer Schulen verdient es, mit Vernunft, Verstand und Sachlichkeit behandelt zu werden, anstatt es für populistische Schaufensteranträge zu missbrauchen. Mit diesen Worten kommentierte der schulpolitische Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion Bernhard Schneider die jüngsten Vorstöße der Hochtaunus-Grünen zum Schulentwicklungsplan des Kreises. Insbesondere kritisierte er zwei Änderungsanträge, welche bauliche Vorgaben für den Schulcampus Usingen mit Blick auf Inklusion und die Aufnahme von Schulsozialarbeit in den Plan vorsehen und von der Koalition aus SPD und CDU im Schulausschuss abgelehnt wurden. Es ist uns bei der Schulentwicklung ein zentrales Anliegen, die betroffenen Schulen zu beteiligen und ihre Wünsche zu berücksichtigen. Die mit dem Antrag angestrebten Veränderungen der Schulorganisationen von Saalburgschule, Konrad-Lorenz-Schule und Heinrich-Kielhorn-Schule wurden in Anhörungen der Schulen bereits abgelehnt, so Schneider. Das Thema unter dem Deckmäntelchen der Inklusion dennoch aufzunehmen ist unehrlich und führt Beteiligungsverfahren ad absurdum.
Ähnlich deutlich wird der SPD-Schulexperte hinsichtlich der geforderten Aufnahme von Schulsozialarbeit in den Plan: Schulsozialarbeit zähle nicht zu den Kompetenzen des Kreises, sonder sei Landesangelegenheit. Ein entsprechender Passus sei daher nicht mehr als ein Lippenbekenntnis ohne Nutzen für die Betroffenen. Wir wollen mit dem Schulentwicklungsplan die Grundlagen für eine erfolgreiche und gute Bildung unserer Kinder schaffen und kein Papier fürs Schaufenster produzieren, so Schneider. Auch sei ein Schulentwicklungsplan eines Landkreises der falsche Ort für Kritik an der Landesregierung. Die parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Kreistagsfraktion Rebecca Schmidt schlägt in diesem Zusammenhang in eine ähnliche Kerbe: Wir haben eine Meinung zur Schulpolitik des Landes und üben auch Kritik daran. Jedoch machen wir dies auf dem richtigen Weg und verzetteln uns nicht innerhalb unserer überaus erfolgreiche Koalition, die sich an den realen Bedürfnissen der Menschen im Kreis orientiert, in landespolitischen Nebenkriegsschauplätzen und kompetenzüberschreitenden Wunschzetteln. Dass von der antragstellenden Fraktion zugleich Angebote der Koalition und des Landrates für eine interfraktionelle Arbeitsgruppe im eng verbundenen und in Kreiskompetenz liegenden Bereich Jugendhilfe ausgeschlagen wurden, zeige zudem deutlich, dass es den Grünen hier nicht um die Sache gehe.