
In Anbetracht des bevorstehenden Rückzugs der meisten deutschen Soldaten ist es dringend notwendig, lebensrettende Visa für afghanische Hilfskräfte der Bundeswehr zu erteilen.
Wie die Erfahrung aus früheren Krisengebieten wie zum Beispiel schon seit 1975 in Vietnam gezeigt hat, befinden sich die meisten zivilen nationalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fremder Truppen nach deren sieglosem Rückzug in akuter Lebensgefahr durch die nachrückenden Truppen. Dies gilt in höchstem Maße für Afghanistan, wo bereits jetzt die Taliban gezielt solche Mitarbeiter töten.
Bei diesen Personen handelt es sich in aller Regel um gut ausgebildete Fachkräfte wie zum Beispiel Übersetzer und Dolmetscher, Techniker, Kaufleute und Ingenieure mit deutschen Sprachkenntnissen. Solche Fachkräfte werden in Deutschland gesucht! Nach Presseberichten handelt es sich um nur ca. 1400 Personen. Rechnet man jeder Person 4-6 Familienangehörige zu, reden wir von einer Gruppe von 7000, höchsten vielleicht 10.000 Menschen, die hoch motiviert sein werden, einen Neuanfang in Deutschland zu schaffen. Die langfristigen Vorteile werden die kurzfristigen Kosten mit Sicherheit weit übertreffen.
Es ist daher nicht nur ein Akt der Solidarität, sondern auch des deutschen Eigeninteresses, diesem Personenkreis rechtzeitig vor dem Rückzug der Bundeswehreinheiten Visa zu erteilen und sie sicher nach Deutschland zu bringen. Dies kreiert eine Win-win-Situation und ist auch noch geeignet, das deutsche Image in der Welt zu verbessern.