Treffen zu einem Ratschlag „Hochtaunus sozial“

Ausgehend vom dritten Reichtums- und Armutsbericht der Evangelischen Kirche im Hochtaunus haben der Bundestagskandidat Dr. Hans-Joachim Schabedoth und die beiden Landtagskandidaten Elke Barth und Manfred Gönsch die Vereine und Initiativen, die im sozialen Bereich arbeiten, eingeladen, als kompetente Diskussionspartner über ihre Erwartungen an die Politik zu sprechen.
Aus dem gesamten Hochtaunuskreis waren 17 Vertreter von Sozialverbänden, Vereinen und einige einzelne Bürger gekommen, die kurz ihre Arbeit vorstellten, vermeidbare Missstände bei dem Umgang mit Hilfebedürftigen seitens der Kreisverwaltung nannten und Vorschläge für dringend notwendige Verbesserung einbrachten. Großer Beratungsbedarf, Wohnraumnot und auch Kürzung finanzieller Hilfen für Vereine wurden an Beispielen deutlich gemacht. Der seit der letzten Kommunalwahl im Hochtaunuskreis ehrenamtlich tätige Ombudsmann Waldemar Schütze bekräftigte besonders die Notwendigkeit von Beratung, beispielsweise beim Ausfüllen von seitenlangen Anträgen mit vielen Anlagen, mit Hinweis auf seinen Tätigkeitsbericht vom 5. Dezember vorigen Jahres. Er hat darin eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen gemacht, die noch nicht alle verwirklicht wurden. Zum Umgang mit Hilfebedürftigen, die Anträge auf soziale Leistungen stellen, worauf sie einen Rechtsanspruch haben, erklärte er, sie würden von Behördenmitarbeitern als „Bittsteller“ behandelt. Er bezeichnete diesen Stil als „Geist in der Flasche“, der sich teilweise immer
noch in der Kreisverwaltung äußere. Trotz personeller Unterversorgung lasse das Regierungspräsidium keine Aufstockung zu. Als eins von mehreren Problemen erwähnte Waldemar Schütze die notwendige Erhöhung der Mietpreisobergrenzen um zehn Prozent.
Der Initiator des dritten Reichtums- und Armutsberichts Dr. Felix Blaser freute sich, dass sich jetzt die Politik der sozialen Probleme annehme.
Die gewählte Beigeordnete Katrin Hechler erklärte, sie habe 45 Punkte aus der Diskussion notiert, die sie nach ihrem Amtsantritt am 1. Januar 2014 abarbeiten wolle. Sie freue sich auf die nächsten Treffen in diesem Kreis und hoffe, dass es zurGründung eines sozialen Netzwerks kommen werde.
Hans-Joachim Schabedoth äußerte. Die Diskussion habe ihn ganz allgemein bestätigt, zum Beispiel in der Wohnungspolitik. Die Landesförderprogramme seien zusammengestrichen und der soziale Wohnungsbau vernachlässigt worden. Dabei könne dafür eine Quotenregelung wie in München erlassen werden. Zum Länderfinanzausgleich erzählte er, es sei doch erstaunlich, dass in Rheinland-Pfalz, das 156 Euro pro Einwohner weniger habe (?) doch jedem Kind ein kostenloses Mittagessen gegeben werde. Er wünsche sich weitere Treffen zur sozialen Lage im Hochtaunuskreis.