„Wir haben einen Nerv getroffen“

USINGER LAND. Rund fünf Monate nach Start ihrer Initiative zur Verbesserung der kindermedizinischen Versorgung im Usinger Land ziehen die SPD-Ortsvereine aus dem Usinger Land eine überaus positive Zwischenbilanz. „Wir haben mit dem Thema einen Nerv der Menschen in der Region getroffen“, resümiert der SPD-Kreisvorsitzende Dr. Stephan Wetzel, der mit seiner Familie in Weilrod lebt. Mehr als 1.700 Unterschriften konnten die Sozialdemokraten bisher sammeln, um dem dringenden Wunsch nach der Einrichtung einer kinderärztlichen Notfallversorgung an der Hochtaunusklinik in Usingen Nachdruck zu verleihen. Etliche Infostände haben in verschiedenen Orten bereits stattgefunden. Darüber hinaus wurden mehrere Tausend Flugblätter verteilt und auch an zahlreichen Autos ist inzwischen die deutliche Forderung „Usingen braucht eine Kinderambulanz“ im charakteristischen roten Rahmen zu lesen.

„Einen großen Teil der Unterschriften haben wir an Informationsständen vor Einkaufszentren und auf Stadtfesten gesammelt. Viele Menschen haben aber auch gezielt online auf unserer Kampagnen-Webseite www.Kindermedizin-usi.de unterschrieben“, so Wetzel. Mit-Initiatorin Rebecca Schmidt freute sich aber nicht nur über die zusätzlichen Unterschriften, sondern auch über zahlreiche aufschlussreiche Gespräche: „Diese Gespräche zeigen, warum es wichtig ist, kommunalpolitisch für die Menschen aktiv zu sein. Die Frage, ob man am Wochenende mit einem kranken Kind im Notfall 15 oder 45 Minuten bis zum nächsten Kinderarzt benötigt, trifft die Menschen ganz existenziell.“ Entsprechend werden die SPD-Ortsvereine aus dem Usinger Land ihre Initiative fortsetzen und das Thema in den verschiedenen politischen Gremien weiter zur Sprache bringen.

Die kürzlich von der CDU-Sozialminister Grüttner ins Spiel gebrachte „angemahnte Kooperation“ der Krankenhäuser in der Region möge auf die stationäre Behandlung bezogen und aus Kostengründen sinnvoll erscheinen, ergänzt Britta Schenk, die stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende in Weilrod und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen im Hochtaunuskreis, auf Notfallmedizin könne sie in dieser Form keine Anwendung finden. Bei der Notfallversorgung müssten kurze Wege im Vordergrund stehen. Rudolf Tillig, Fraktionsvorsitzender der SPD-Grävenwiesbach, pflichtet bei: „Wer es zudem ernst meint mit einer Ermutigung der Ärzte, sich wieder vermehrt auf dem Lande anzusiedeln, muss auch gewillt sein, Anreize dafür zu schaffen und auch bei der Versorgung und den Angeboten in den Kliniken diesen Weg beschreiten – jedenfalls wenn er glaubwürdig bleiben will.“