Am Montag, den 28. Februar 2023, fand im Großen Sitzungssaal des Rathauses Oberursel die Ideenwerkstatt zum Thema Bildung statt. Eingeladen hatten die SPD Hochtaunus und die SPD Oberursel. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung mit Lisa Gnadl, MdL, zum Thema Soziales war dies bereits die zweite Ideenwerkstatt der Sozialdemokratie im Hochtaunuskreis. Der Generalsekretär der SPD Hessen und bildungspolitische Sprecher der SPD Landtagsfraktion, Christoph Degen, MdL, sowie der Landtagskandidat der SPD für den Wahlkreis 24, Sebastian Imhof, konnten an diesem Abend über 40 interessierte Vertreterinnen und Vertreter der Schullandschaft des Hochtaunuskreises, der Elternbeiräte sowie aus der Bürgerschaft und der Partei begrüßen. „Das große Interesse am Thema Bildung freut mich sehr und es zeigt auch, dass hier nach 9 Jahren schwarz-grün geführter Landesregierung und der desaströsen Bilanz von Kultusminister Alexander Lorz in Bezug auf Lehrermangel und Unterrichtsausfall dringender Handlungsbedarf besteht“, so Degen in seinem Impulsvortrag.
Der SPD-Generalssekretär machte deutlich, wie sich die Ausgangslage in Hessen aktuell darstellt. Demnach seien die Stellen von mehr als 1.300 Lehrerinnen und Lehrer gar nicht besetzt. Hinzu kämen 10.400 Vertretungslehrkräfte, die über keinerlei Lehrbefähigung verfügten. Mit ihnen könne die vorhandene Lücke zwar zum Teil überbrückt werden, allerdings sei es nicht hinnehmbar, dass engagierten Vertretungskräften keine langfristige Perspektive geboten werde und diese lediglich auf der Basis von befristeten und unsicheren Verträgen tätigen seien, ohne sie zu qualifizieren. „Wir wollen als SPD die beste Bildung für jedes Kind. Dazu brauchen wir mehr Investitionen in die Modernisierung der Schulen, mehr echte Ganztagsschulen und auch mehr Personal und Weiterbildung, um individuellen Betreuungsbedarf gerecht zu werden und Schulen in die Lage zu versetzen, inklusiv zu unterrichten“, so Degen. Bildung dürfe nicht vom Einkommen des Elternhauses abhängen.
Anschließend hatten die Gäste Gelegenheit, ihre Anregungen, Wünsche und Ideen auf vorbereitete Kärtchen zu schreiben. Degen und Imhof sammelten die Ergebnisse und stellten diese zur Diskussion. Die Rückmeldungen der Gäste deckten dabei das Thema Bildung in ganzer Breite ab. Neben einer bezahlten Ausbildung für Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten als Einrichtungen der frühkindlichen Bildung wurden auch Verbesserungen in der Berufsorientierung und eine Stärkung der Berufsschulen gefordert. Für eine gelingende Umsetzung der Digitalisierung wurden mehr IT-Kräfte an Schulen sowie eine gute fachliche Vorbereitung der Lehrkräfte auf digitale Methoden gefordert. „Digitalisierung durchdringt alle Lebensbereiche und wird immer wichtiger. Kinder müssen daher bereits in der Schule auf einen eigenständigen und verantwortungsbewussten Umgang mit IT-Geräten und digitalen Prozessen vorbereitet werden. Dabei müssen wir die Schulen so ausstatten, dass die Digitalisierung Lehrkräfte bestmöglich bei
ihrer Kernaufgabe unterstützt: Dem Unterrichten und der Wissensvermittlung. Hierzu sollten Synergien auf Landesebene gehoben und einheitliche Standards und Plattformen definiert werden, um die Nutzung der Technologie so effizient und einfach wie möglich zu gestalten,“ führte Imhof, der beruflich bei einem IT-Systemhaus arbeitet, zu den Anregungen aus.
Insgesamt konnten Degen und Imhof an diesem Abend zahlreiche und vielfältige Anregungen sammeln, die nun in den Programmprozess eingebracht werden. Für alle Interessierten gibt es ab sofort die Möglichkeit, Anregungen und Kommentare zum Programmentwurf der SPD Hessen online auf der Website des SPD Landesverbandes zu hinterlassen und damit das Programm mitzugestalten. Der Programmentwurf kann unter der folgenden Websiteaufgerufen werden: www.spd-hessen.de/zukunft-fuer-hessen-programmentwurf-zur-diskussion/
„Wir danken den Teilnehmenden für diese wertvollen Impulse zu unserem Programm. Demokratie lebt von Beteiligung und wir Sozialdemokraten wollen Politik mit und für die Menschen machen“, so Degen und Imhof abschließend.